Erneuerbare Energien in der Schweiz – Ein Überblick

Net Powersafe SA • Juni 15, 2023

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien wählt die Schweiz bewusst einen nationalen Sonderweg. Wie der Stand bei der Energiewende in der Eidgenossenschaft ist, lesen Sie hier. Ausserdem erfahren Sie, welche innovativen Lösungen für eine grünere Zukunft zum Einsatz kommen.

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Aktuelle Zahlen zu erneuerbaren Energien in der Alpenrepublik


Europaweit gehört die Schweiz zu den Vorreitern bei den erneuerbaren Energien. Länder wie Schweden oder Finnland speisen derzeit noch grössere Anteile des eigenen Energiebedarfs aus nachhaltigen Ressourcen. Die Schweiz liegt aber deutlich über dem europäischen Durchschnitt: Rund 27 % des Gesamtenergiebedarfs der Schweiz stammen aktuellen Statistiken zufolge aus klimafreundlichen Quellen.


Beachtenswert ist der Energiemix beim Strom. Eine Datenerhebung vom September 2022 bestätigt, dass erneuerbare Energien 80 % des Strombedarfs in der Schweiz decken. Grüner Strom aus der Steckdose ist in Schweizer Haushalten bereits heute Realität. 


Die Wasserkraft trägt mit 60 % den Löwenanteil in der Kategorie der regenerativen Energiequellen. Weitere wichtige Erzeugungsarten sind:


  • Holzverwertung
  • Energiegewinnung aus Abfällen
  • Umweltwärme, Erdwärme
  • Solarkraft
  • Bioenergie
  • Windkraft


Im Gegensatz dazu liegt der Anteil fossiler Energieträger im Sektor
Strom bei weniger als 2 %. Die Schweiz ist beim Strom auf einem guten Weg zur CO₂-Neutralität.


Die Schweizer Politik motiviert zum Ausbau erneuerbarer Energien


Die Energiewende hin zu einer nachhaltigen Ressourcennutzung ist eine globale sowie nationale Herausforderung. So überrascht es nicht, dass auch die Schweizer Politik längst das Thema erneuerbare Energien aufgegriffen hat. 


Mit der “Energiestrategie 2050” steht der Fahrplan für den Ausbau erneuerbarer Energien klar fest. Dabei erhalten Projekte im Bereich Ökoenergie attraktive staatliche Förderungen. Nicht nur der Bau von Windparks oder Solaranlagen profitiert von den finanziellen Zuschüssen. Ausdrücklich sieht die ES2050 vor, Forschungsprojekte zu unterstützen. Die Verantwortlichen in der Politik sind überzeugt, dass es für eine erfolgreiche Energiewende innovative Technologien braucht. Diese sollen die heute verfügbaren Methoden zur Gewinnung grüner Energie ergänzen. 


Auch in der Bevölkerung wächst die Bereitschaft, die Energiewende tatkräftig voranzutreiben: Das zeigt etwa die Volksabstimmung in Maubourguet (VD) über den Bau von 15 Windrädern.  Mit einer Dreiviertelmehrheit fiel die Wahl klar zugunsten des geplanten Windparks aus.


Natürliche Potenziale der Schweiz für erneuerbare Energien nutzen


Um lokal saubere Energie zu erzeugen, ist es essenziell, natürliche Ressourcen sinnvoll zu nutzen. Für die erneuerbaren Energien bietet die Schweiz aufgrund ihrer geografischen Gegebenheiten einzigartige Chancen. Auch das ist ein Grund, warum der Ausbau erneuerbarer Energieträger in der Schweiz im Vergleich zu anderen Nationen weit fortgeschritten ist. 


Die Alpenrepublik verfügt über die weltweit höchste Dichte an Staudämmen. Das große Vorkommen an Wasser in Kombination mit dem Geländegefälle erleichtert es der Schweiz, Wasserkraft zur Energieerzeugung zu nutzen. Anfang der 1970er-Jahre machten Wasserkraftwerke sogar 90 % der inländischen Stromproduktion aus. 


Die nachhaltige Ressourcennutzung blickt also auf eine beachtliche Tradition zurück. Die sogenannten neuen erneuerbaren Energien interpretieren diese Tradition im Zuge der ES2050 neu. Hochalpine Solaranlagen, wie die weltweit erste schwimmende Solaranlage auf dem Stausee Lac des Toules in 1810 m Höhe, sind hierfür ein gutes Beispiel.

 

Erneuerbare Energien: Die Schweiz überzeugt mit kreativen Ansätzen 


Die Schweiz ist auf einem guten Weg zur Zero-Emission-Energiewirtschaft. Selbst wenn der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergiebedarf der Schweiz momentan nur etwas mehr als ein Viertel beträgt: Das angestrebte Energieportfolio mit grüner Fernwärme und der Nutzung von alpinen Flächen überzeugt.


Für die von Kritikern gefürchtete Energieknappheit in der Industrie gibt es derweil intelligente Lösungen.
Unterbrechungsfreie Stromversorgungen dienen Unternehmen als Lebensversicherung in Übergangszeiten. So kann der Industriestandort Schweiz selbstbewusst “Ja” zu erneuerbaren Energien sagen, ohne wirtschaftliche Risiken einzugehen.

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